Die Kastration der Hündin
Wer den Wunsch hat,
seine Hündin kastrieren zu lassen, weiß
meistens auch warum.
Immer häufiger jedoch
kommen Tierhalter in die tierärztliche Praxis, die der Auffassung sind, sie
müssten diesen Eingriff durchführen lassen,
möglichst noch wenn die Hündin im Wachstumsalter ist, "weil man dadurch
bösartige Tumoren (Krebs) im Gesäuge und an der
Gebärmutter verhindere."
Der Gedanke an eine
Krebsverhinderung erscheint uns löblich, er berechtigt aber nicht zu einem derartigen Eingriff.
Nach allgemein gültigen
Erkenntnissen sind unsere kleinen Haustiere insbesondere dadurch krebsgefährdet, weil die derzeit käuflich erwerbbaren Fertignahrungen
völlig unkontrolliert Stoffe beinhalten, die zwar den Geschmack, die Haltbarkeit
und das Aussehen der Nahrung beeinflussen, aber im Sinne eines Lebensmittelgesetzes
(das es für Hunde und Katzen leider noch nicht gibt) mit grösster
Skepsis zu bedenken sind. (Vergl. hierzu auch das Thema Ernährung von
Hunden und Katzen
Ein vernünftiger Grund
die Hündin kastrieren zu lassen liegt
dann vor, wenn die Läufigkeitserscheinungen ( blutiger
Ausfluss) für den Tierhalter nicht akzeptabel sind, wenn seine Hündin zu erheblichen
Scheinschwangerschaftssignalen neigt, bei bestimmten hormonbedingten Fellschäden bzw. bei Erkrankungen der Eierstöcke,
der Eileiter und der Gebärmutter.
Das Wort Kastration
beschreibt die Entfernung der Keimdrüsen, hier der Eierstöcke. Diese wäre ausreichend, um der sozialen oder
medizinischen Indikation zu entsprechen. Die
Gebärmutter sollte stets belassen werden.
Dies wird deshalb vorgeschlagen, weil die Resthormonaktivität
der Gebärmutterhörner nicht zu unterschätzen ist; Harnträufeln (Inkontinenz) ist dann
tatsächlich weniger häufig.
Der Tierhalter hat bei
der Kastration zu akzeptieren, dass seine
Hündin teilweise trotz aller "Sparmassnahmen" bei der Fütterung
übergewichtig wird, dass ihre Vitalität sich mindert und orthopädische Störungen
entstehen. Kastrierte Hündinnen neigen im Alter zu weiteren Hormonstörungen
z.B. der Schilddrüse und/oder der Nebennierenrinde.
Leider klären immer noch wenige Tierärztinnen und Tierärzte
die Tierhalter über diese Umstände auf
oder verweisen auf die Alternative, die H a l b-
K a s t r a t i o n: ein Eierstock verbleibt der Hündin, der
andere und die Gebärmutter werden entfernt.
Die Ergebnisse sind überzeugend: die Hündin bleibt hormonell
intakt, neigt nicht zur Gewichtszunahme mit den oben beschrieben Folgeerscheinungen
und das unangenehme Harnträufeln (Inkontinenz) tritt
n i c h t auf.
Die Läufigkeitssignale der Hündin sind so minimal, dass sie
lediglich von Rüden wahrgenommen werden.
Wer seine Hündin kastrieren
lassen möchte, sollte all dies sehr gut bedenken!
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