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Hundeausbilder und Tierärzte - Ihr Beitrag zur legitimierten Hundequälerei

leinenlos am 20.04.06 zur bevorstehenden Veröffentlichung der Liste der Gehorsamkeitsprüfer und Wesenstester:

Staatsrat Wersich kündigte auf dem 3. Hamburger Hundesymposium der Hundelobby e.V. im März 2006 an, dass sich Tierärzte, Hundeausbilder und Hundeschulen bis Ende April 2006 auf eine Liste setzen lassen können. Aus dieser Liste sollen sich Hundehalter dann aussuchen können, bei wem sie mit ihrem Hund den Wesenstest bzw. den Gehorsamstest ablegen.

Tierärzte und Hundeausbilder, die sich auf dieser Liste eintragen lassen, zeigen damit, dass sie entweder

* das neue Hundegesetz für Hamburg voll unterstützen und damit, dass sie keine Ahnung von ihrem Beruf/Hunden haben;

* oder dass sie die Steigerung ihres Einkommens über das Wohl der Hamburger Hunde stellen.

Denn:

Die Tierärzte wissen, dass Hundegefährlichkeit durch vorsätzliche, fahrlässige oder unwissentliche Hundequälerei individuell entsteht. Trotzdem lassen sich Tierärzte autorisieren, Wesenstests durchzuführen.

Hundeausbilder wissen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Hundegehorsamkeit und Hundegefährlichkeit gibt. Hundeausbilder wissen, dass es viel zu wenig Freilaufflächen in Hamburg für Hunde gibt und nie geben wird.

Hundeausbilder wissen, dass ein Hund, der immer oder überwiegend an der Leine geführt wird, sozial inkompetent wird und psychisch verstärkt zu Aggressionen oder Depressionen neigen wird.

Hundeausbilder wissen, dass Hunde, wenn sie entsprechend sozialisiert wurden, ihr Geschäft gern im Unterholz verrichten, was sie in Zukunft in Hamburg nicht mehr dürfen.

Hundeausbilder wissen, dass gerade im Sommer Seen, Flüsse und Bäche für Hunde willkommene Abkühlungs- und Trinkmöglichkeiten sind. In Hamburg gibt es in Zukunft diese Möglichkeit für Hunde nicht mehr, weil jede Uferzone, egal ob an Elbe, Alster, Kollau oder am Kupferteich generell für Hunde gesperrt ist.

Hundeausbilder wissen, dass es gerade in den Stadtbezirken eine so große Vielzahl an Kindereinrichtungen gibt, dass der Hund sich im Grunde immer "in der Nähe" von Kindern aufhält (In Eimsbüttel gibt es z.B. 1.300 Kindereinrichtungen + eine Vielzahl temporärer Kinderspielflächen), so dass der Hund selbst in den Straßen und auf den Wegen meistens an der kurzen Leine geführt werden muss.

Wie sieht die Zukunft von hundehaltenden Müttern aus? Einen Familienhund wird es wohl kaum noch geben!

Liebe gelistete Hundeausbilder, wo waren Sie, als verantwortungsvolle Hundehalter gegen das Hamburger Hundegesetz protestiert und demonstriert haben?

Auch wenn Sie von der Behörde autorisiert worden sind, sind Sie für mich das Gegenteil von Autorität in ihrem Fachgebiet, denn Sie unterstützen mit Ihrer Autorisierung das neue, hundefeindliche Hamburger Hundegesetz.

Jeder Hundeausbilder, der sich von der Stadt Hamburg autorisieren lässt, für DIESES Gesetz Prüfungen abzunehmen, macht sich aus meiner Sicht der Beihilfe zur gesetzlich vorgeschriebenen Hundequälerei schuldig.

Die Gerichte werden sicherlich Klarheit über das Hamburger Hundegesetz und seinen undemokratischen Entwicklungsweg bringen.

Claus-Dieter Kraft
leinenlos

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