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zurück zur Übersicht – AG Tierschutz und Ökologie DIE LINKE LV Hamburg


Das städtische Tierheim

In Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet, der Frankfurter Rhein-Main-Ebene, Berlin und anderen großstädtischen Siedlungsräumen ist eine Auffangstation für entlaufene, herrenlose und verletzte Lebewesen wie Hunde, Katzen, Heimtiere und sogar Wildtiere unverzichtbar. Das gilt ebenso für die Großstadt Hamburg wie für andere großstädtische Bezirke.
Dass der so genannte Tierschutz inzwischen zum Staatsziel erhoben wurde, verpflichtet die großen Kommunen, mit Steuergeldern eine Einrichtung zu schaffen, in welcher „Fundtiere“ – egal ob Haus- oder Wildtiere -, verletzt und krank oder gesund, aufgenommen werden können, damit diese eine Versorgung erfahren, die ihrer Art entspricht, mit dem Ziel, ihnen ein artgerechtes Leben weiterhin zu ermöglichen.

In Hamburg liegt der so genannte Tierschutz in privater Hand. Es gibt zwei große „Tierheime“, den „Hamburger Tierschutzverein“ und das Franziskustierheim. Die Träger sind Vereine, denen laut Satzung das Wohl der Tiere sehr am Herzen liegt. Allerdings: hinter diesen netten Fassaden der Vereinsatzungen verbirgt sich, wie man erfahren durfte, all zu oft und immer mehr das kalte Prinzip der Profitmaximierung.
Abgesehen vom Franziskustierheim glaubt in Hamburg wohl niemand mehr, dass Tierschutz in der gebotenen und würdigen Weise möglich ist:

Besitzern von Hunden und Katzen mit fortgeschrittenen Krankheitsbildern wird keine Hilfe zuteil, wenn sie nicht erhebliche Summen bezahlen können. Das Gewinnstreben hat Formen angenommen, die hilflose Menschen mit Tieren marginalisieren mit der Folge, dass sich Verelendung und Rohheit ausbreiten: Kranke Tiere werden zunehmend ausgesetzt und nur ein geringer Teil von ihnen landet bei einem Tierarzt, der die ethisch und medizinisch gebotene Hilfe zuteil werden lässt – und das selbstverständlich zum Nulltarif.

Hamburg befindet sich dabei durchaus im Trend neoliberalen Denkens und Handelns: Alles, was keinen Profit verspricht, wird in „private Hände“ gegeben. Diese sind allerdings in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, „das Geschäft des Tierschutzes“ nur noch eigennützig zu betreiben. Fazit: Tierschutz in Hamburg ist zum großen Teil zu einer großen Schweinerei mutiert - das unter den Augen der Hamburger Medien und mit Billigung jener, die meinen, mit dem bisschen Tierschutz, was noch übrig geblieben ist, ihre Wählbarkeit zu verbessern.

Die Arbeitsgemeinschaft Tierschutz und Ökologie, Die Linke, LV Hamburg, ist nicht bereit, diesem wirklich elenden Zustand weiterhin zuzusehen und plädiert deshalb für ein von privatem Gewinnstreben befreites Städtisches Tierheim, welches die vom Gesetzgeber geforderten Maßnahmen im Sinne des Tierschutzes garantiert.

Dirk Schrader, Hamburg