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Eine Orgie von Zufällen
von Matthias Bröckers


Am Morgen des 11. September 2001 fanden im Luftraum der USA Manöver statt, die die Entführung von Passagierflugzeugen simulierten. Die Behörden wussten lange nicht, was Übung und was Wirklichkeit war. Wie konnte Osama Bin Laden das wissen und seine Leute genau im richtigen Moment losschicken? fragt Matthias Bröckers.


Einige meiner Freunde, mit denen ich häufig über die Anschläge vom 11. September spreche, sind Zufallstheoretiker. So wie Verschwörungstheoretiker hinter fast allem dunkle Verschwörungen vermuten, sehen die Zufallstheoretiker noch hinter der größten Unwahrscheinlichkeit den reinen Zufall.

Weist man zum Beispiel darauf hin, dass Mohamed Atta schon Anfang 2000 im Rahmen des Pentagon-Programms „Able Danger“ auf Schritt und Tritt überwacht wurde, oder sein Kollege Al-Midhar, der als Verdächtiger des Terroranschlags auf die USS „Cole“ im Yemen gesucht wurde, ständig frische US-Visa erhielt und in San Diego bei einem FBI-Informanten zur Untermiete wohnte – heißt es, es sei eben Behördenschlamperei und Zufall, daß die „Hijacker“ nicht rechtzeitig verhaftet wurden. Zitiert man die zahlreichen Warnungen, die die US-Regierung im Vorfeld der Anschläge von befreundeten Regierungen erhielt, ohne darauf zu reagieren, war auch dieses Versagen einfach ein unglücklicher Zufall.

Der Hinweis, dass Abfangjäger nach internationalem Standard innerhalb von 10 Minuten in der Luft sein müssen und dass dies am 11.9. über 100 Minuten dauerte, auch dieses Missgeschick verdankt sich nach Ansicht der Zufallstheoretiker einfach einer zufälligen Serie von Pannen. Kennen wir nicht alle Murphys Gesetz – was schief gehen kann geht schief – na also!

Okay, fordern wir St. Murphy und seine gesamten himmlischen Zufallsheerscharen mit einer weiteren Tatsache heraus:
Am Morgen des 11.9. fanden im Luftraum der Ostküste mehrere Militärübungen – Wargames – statt, bei denen die Entführung von Passagierjets durch Hijacker simuliert wurde, mit falschen Flugzeugen und dutzenden falschen Radar-Blips auf den Schirmen sämtlicher Fluglotsen. „Ist das Übung oder echt?“ – diese Frage ging an diesem Morgen mehrfach durch den Äther, 11 Flugzeuge wurden als „entführt“ gemeldet- und als endlich Abfangjäger in der Luft waren, wussten sie nicht, wo sie hinfliegen sollten.
Nachdem es im Nordturm des WTC schon eingeschlagen hatte, hatten Fluglotsen die Maschine „American Airlines 11“ noch auf dem Schirm, aber ganz woanders als über Manhattan.

Dass eine Simulations-Übung mit „Hijackern“ und entführten Flugzeugen plötzlich real wird, und das gleich viermal, weil echte Terroristen sie als Trittbrettfahrer nutzen, ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht völlig ausgeschlossen. Wie aber erfuhr Osama bin Laden die Details dieser Wargames, um die Bande mit den 19 Teppichmessern an diesem Morgen und exakt zur richtigen Uhrzeit loszuschicken?

Da für jede zweite brennende Mülltonne mittlerweile „El Kaida“ verantwortlich gemacht wird, haben die Zufallstheoretiker auch kein Problem mehr damit, auch noch einen Spion dieser Super-Organisation in der US-Regierung zu platzieren, der Militärplanungen brandheiß an sein Hauptquartier in einer afghanischen Höhle durchgibt. Und dann auch noch gleich dafür sorgte, dass Präsident Bush sich eineinhalb Jahre lang strikt weigerte, die Verbrechen untersuchen zu lassen – und erst auf massiven Druck der Hinterbliebenen eine Kommission einrichtete, die dann aber keinem dieser Zufälle auf den Grund ging, sondern alles zu einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen erklärte.

Dass Atta & Co. unter der Obhut diverser Geheimdienste agierte, wurde dabei genauso ignoriert wie die Terror-Simulationen der “Wargames”, die nur in einer Fußnote vorkommen.
Bei der Aussage des Hausmeisters Rodriguez, der als letzter Mensch den Nordturm lebend verließ, und von Erschütterungen und Bränden im Erdgeschoss berichtet. Die sich schon etliche Sekunden vor dem Einschlag des Flugzeugs ereigneten, kann es sich um einen Zufall handeln - oder um einen Beweis, dass es bei dem punktgenauen Einsturz der Türme nicht mit rechten Dingen zuging. Von der 9/11 Kommission jedenfalls wurde Rodriguez, wie viele andere wichtigen Zeugen, nicht gehört – und hat seine Regierung, die im einen Helden-Orden verlieh, mittlerweile verklagt, wegen Mittäterschaft.

So kommt es, dass ein Verbrechen mit globalen politischen, ökonomischen und militärischen Folgen auch nach fünf Jahren noch unaufgeklärt ist, und die offizielle Version der Ereignisse nur mit einer wahren Orgie von Zufällen, nicht aber mit harten Beweisen begründet werden kann. Verglichen damit wirken die meisten so genannten Verschwörungstheorien zum 11.9. fast schon solide. Insofern ist es kein Wunder, warum solche alternativen Theorien mehr und mehr Zustimmung finden; wären Tatsachen wie die militärische Terror-Simulationen am Morgen des 11.9. nicht zwei Jahre lang erfolgreich vertuscht worden, der Mythos einer allgegenwärtigen El-Kaida-Welt-Verschwörung und ihres Überraschungsangriffs mit magischen Teppichmessern wäre von vornherein als Räubermärchen durchgefallen.

Mittlerweile glauben 52 Prozent der US-Bürger, dass die Regierung in Sachen 9/11 vertuscht, und 36 Prozent gehen davon aus, dass sie selbst die Finger im Spiel hatten – was nichts mit dem allgemeinen Misstrauen gegenüber Regierungen zu tun hat, sondern schlicht damit, dass ein Märchen nicht dadurch wahr wird, dass man es dauernd wiederholt, um einen wahnsinnigen „War on Terror“ damit zu legitimieren.

Um Terrorismus wirksam einzudämmen, ist eine internationale Untersuchungskommission überfällig, die die wahren Hintergründe und Ursachen des 11.September 2001 endlich ermittelt und aufklärt, und den Prozess und die Verurteilung von Mournir Al-Motassadeq in Hamburg zu einer lächerlichen Posse erklärt.


Mit freundlichen Grüssen an das Oberlandesgericht Hamburg


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