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Die Magendrehung des Hundes

 
Die meisten Katastrophen sind von Menschenhand gemacht, sagte mein Großvater oft. Ich habe das nicht vergessen. Und immer, wenn wir meist nachts eine Magendrehung operieren müssen, erinnere ich mich an meinen Großvater.

Die Ursachen der Magendrehung und ihrer fürchterlichen Folgen liegen zumeist in einer völlig unsachgemäßen Ernährung des Hundes, der durch aufblähende Fertignahrung und (leider) nicht selten durch ein- bis zweimalige Fütterung allmählich eine Magenerweiterung bekommt, die das Drei- bis Vierfache seines ursprünglichen Volumens ausmacht. Der hungrige Hund verschlingt große Mengen Futter, welches zusammen mit Wasser und nicht selten durch Zugabe von Restnahrung (der Hund als Resteverzehrer) spontan eine massive Gasbildung ermöglicht, entweder enzymatisch (Hülsenfrüchte) oder bakteriell (Nahrung in fortgeschrittener bakterieller Zersetzung, also „haut gout“).

Trockenfutter, welches länger gelagert wurde, und dessen Anbruch trotz aller konservierenden Stoffe eine bakterielle Zersetzung erfährt, ist der Haupttäter - die eigentliche Katastrophe für den Hund. In zweiter Reihe, also gleich nebenan, stehen die Sparsamkeitsallüren mancher Hundehalter, die Reste menschlicher Mahlzeiten mit diesen blähenden Futtermitteln vermischen. Aber auch frische Nahrung aus der Dose gemischt mit irgendwelchen gärungsfähigen Nahrungsresten ist eine große Gefahr für den Hund.

Wir können den Hundehaltern nur raten, sich auf Folgendes zu besinnen:

Erstens ist ein Hund auch nur ein Mensch, der sauberes Wasser und saubere Nahrung bekommen sollte, also ohne unnatürliche Zusätze, die „an der nächsten Ampel“ sowieso zu neuen Kankheitsbildern führen, und zweitens ist der Biorhythmus des Hundes nahezu identisch mit dem des Menschen, was heißen soll: drei Mahlzeiten mindestens, möglichst vier und als Mengenmaß bitte nicht Hundenäpfe, sondern normale Teller, wie sie der Mensch nutzt, nämlich einmal, um sie dann in der Spüle zu reinigen. Der Mensch verschätzt sich gerne in der gebotenen Futtermenge für seinen Hund…

Dramatische Magendrehung eines großen Labradors der Familie K. trotz sauberer Nahrung, sauberen Trinkwassers und mehrmaliger Mahlzeiten:

Der Hund badet gern in einem Teich, auf welchem das schwimmt, was wir „Entenflott“ nennen. Er schluckte dies in größeren Mengen zusammen mit Teichwasser. Das Ergebnis: eine explosionsartige Vergärung des sauberen Futters.


Tierärztliches Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk Schrader I dr. Steven-F. Schrader I dr. Ifat Meshulam I Rudolf-Philipp Schrader I dr. Itamar Tsur
-Tierärzte-

www.tieraerzte-hamburg.com

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